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Backe, backe, Kuchen...
...oder in unserem Fall: Backe Zwergenbrot! Unser erklärtes Ziel war ein Testbacken für das Schicksalsfest 2005 auf dem wir vom Club einen Zwergenkampfbrot-Backworkshop anbieten wollen. Das muss natürlich geprobt werden, um abschätzen zu können, wie groß die Sauerei wird, wie sich der Teig in Extremsituationen verhält, wie lange er backen muss und was für tolle Waffen man so hinbekommen kann.
Also wurden als erstes fix die Zutaten eingekauft, die Nanny Oggs Kochbuch vorschlug, alles abgewogen, in eine Schüssel gegeben und dann musste da jemand reinfassen und es durchkneten... Das Originalrezept verlangt nach schwarzer Lebensmittelfarbe, um dem Teig seine dunkle Färbung zu geben. Doch schwarze Lebensmittelfarbe ist nicht unbedingt etwas, was man im Supermarkt um die Ecke bekommt. Aber was soll's, wir hatten ja Schokoladensoße! Die hat den Teig auch schön dunkel gemacht, war allerdings beim Kneten um einiges ekelhafter. Nach dem Backen war von dem Schokoladengeschmack nichts mehr zu merken, daher kann man die Soße gut als einfachen Ersatz für die schwer aufzutreibende schwarze Lebensmittelfarbe empfehlen.
Weiter im Kampf mit dem Teig: Wir einigten uns darauf, dass einer diesen Teig kneten musste und der andere den nächsten. Mussten wir uns nur noch auf das wichtigste einigen, die Form der Waffe. Wir entschieden uns schnell, gleich aufs Ganze zu gehen. Nicht kleckern*1, sondern klotzen. Machen wir gleich was anspruchsvolles, dachten wir uns, einen Morgenstern!
Griff und Kugel waren schnell geformt, für die Stacheln wurde der Teig mit Mandeln gespickt*2. Das war alles noch nicht so schwer, doch fehlte noch die Kette. Dazu wechselten wir das Teigrezept und gingen über zu den zwergischen Fallplätzchen, ideal geeignet für kleinere und größere Belagerungen. Und schon war der nächste dran mit Teig kneten. Eine Kette zu formen, war dann doch einfacher als erwartet und alles ging auf dem eingefetteten Backblech in den Ofen, zusammen mit einem Dutzend Fallplätzchen aus dem restlichen Teig.
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Nun hieß es geduldig warten und alle fünf Minuten mal in den Ofen luken. Das Resultat überraschte vor allem optisch. Es sah gar nicht mal so schlecht aus, was wir da fabriziert hatten. Die Plätzchen erweckten wirklich den Eindruck, als könnte man sie direkt auf seine Feinde herabfallen lassen. Nach dem sorgfältigen Betrachten fiel der Morgenstern dem Messer zum Opfer.
Der Griff stellte sich als erstaunlich widerstandsfähig heraus, aber schließlich landete das Brot geschmiert und belegt auf dem Teller. Und dann wurden wir in das alte, geheime Wissen eingeweiht, dass bisher nur den Zwergen vorbehalten war. Wir fanden heraus, warum Zwergenbrot einen davon abhalten konnte, etwas essen zu wollen. Es schmeckte weder gut, noch schlecht, es schmeckte schwer! Am Geschmack gab es nichts auszusetzen, aber noch nie sind wir von so einer kleinen Menge Brot, so satt geworden. Nach der Hälfte der kleinen Portionen mussten wir uns zwingen weiter zu essen, obwohl es wirklich nicht viel war. Ein Biss dieses Brotes kann einen dazu bringen, den Rest des Tages auf weitere Nahrung zu verzichten ohne sich zu beschweren. Das ist wahre Backkunst!
*1 Leichter gesagt, als getan...
*2 die man nach dem Backen übrigens nicht mitessen sollte...
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